Kaffee in Malta

Hätten Sie es lieber ambulant oder stationär?

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Möchten Sie Ihren Kaffee lieber von der Bar oder vom Fahrrad? Wir stellen Ihnen zwei junge Konzepte der Kaffeekultur in Malta vor: Lot Sixty One und Coffee Circus.

Kaffee-Adressen

Weblinks:

Die Coffee Circus Community

Lot Sixty One Amsterdam

Kees van der Westen und seine espressionistischen Maschinen

Cafés

Lot Sixty One, Valletta,
Old Theatre Street 30

https://www.lotsixtyonecoffee.com.mt/

The Pastry Park, Sliema,
Ghar il-Lembi Street 15

Coffee Circus Cafés:

In Mosta:
Triq il-Kbira 252

In Marsaskala:
Triq Ix-Xatt 29, Wied il-Ghajn

Das Coffee Circus Bike findet man meistens an der Gzira Strandpromenade, Triq ix Xat.

Das Lot Sixty One in Valletta könnte man fast übersehen, wären da nicht die paar Klappstühle und die türkisfarbenen Bänkchen auf der Straße. So klein ist dieses Café in der Old Theatre Street 30. Das erste, was mir auffällt, als ich das Café betrete, ist diese imposante Espressomaschine, eine Spirit Duette aus der Designschmiede von Kees van der Westen aus Eindhoven. Van der Westen, wie wir später recherchiert haben, bezeichnet seine Maschinen so unbescheiden wie wortspielerisch als „espressionistische Werke“. Er hat, wie ich finde, ein Anrecht darauf, schauen Sie mal auf seine Website. Ich darf mich noch etwas mit der Raumgestaltung beschäftigen, denn die Barista bedient gerade Gäste im hinteren Teil des schmalen Cafés. Mir gefallen diese Hängelampen im Lagerhaus-Retro-Stil, dem Bauhaus-Design nachempfunden.

Jetzt wendet sich auch die Barista mir zu. Eigentlich war ich auf Espresso gestimmt. Aber eigentlich hat das Café schon geschlossen, wie ich erfahre. Die Spirit wird also an diesem frühen Abend nichts mehr für mich tun können. Aber die freundliche Barista kann mir mit überzeugendem Lächeln einen mehr als angemessenen Ausgleich offerieren: Einen Cold Brew, also mit Wasser in Zimmertemperatur (und viel Geduld) zubereiteten Kaffee, Kyoto Style.

Der ist natürlich schon fertig, schön kühl gehalten und ein Genuss an diesem Sommerabend, säurearm und dennoch aromatisch. Diese Spezialität kostet 3,50 Euro, der Espresso wäre auf 1,30 Euro gekommen, ebenso wie ein Cappuccino. Die Preise sind insgesamt günstig. Die (offiziellen) Öffnungszeiten (08:00 bis 17:00) Uhr sind mehr arbeitnehmer- als touristenfreundlich. Man kann schon vor der Arbeit einen Kaffee und ein Croissant oder ein anderes Teilchen zu sich nehmen. Manchen reicht das als Frühstück.

Lot Sixty One: Zunächst in Amsterdam, jetzt auch in Valletta

Das Lot Sixty One in Malta wurde im Februar 2017 eröffnet. Und wie so oft müssen nur die richtigen Leute aufeinandertreffen, und etwas Neues entsteht. In diesem Fall traf Adam Craig auf Clayton Xuereb. Craig, in Australien geboren, hat schon drei renommierte Coffee Bars in New York gegründet, bevor er in Amsterdam das Lot Sixty One eröffnete (dort zusammen mit Paul Jenner), sozusagen das Stammhaus. In Clayton Xuereb fand Craig seinen Partner für Malta. Xuereb hat sich in Mailand zum Kaffeeexperten ausbilden lassen und macht sich für die Entwicklung der heimischen Kaffeekultur stark.

Der Kaffee vom Lot Sixty One Valletta kommt aus eigener Röstung in Malta. Zweimal die Woche wird frisch geröstet und außer dem Café in der Old Theatre Street werden auch andere mit den Kaffeebohnen von Lot Sixty One beliefert, etwa das The Pastry Park in Sliema, das seinen Gästen dazu noch ausgewählte selbstgemachte Patisserie-Produkte anbietet.

Coffee Circus Malta: Eine Gemeinschaft freier Kafeezubereiter

Coffee Circus Malta verfolgt ein etwas anderes Konzept: Das Unternehmen, von Litauern gegründet, betrachtet sich als eine Art Gemeinschaft freier Kaffeezubereiter mit einem recht zwanglosen Franchisesystem. Zur Gemeinschaft gehören „stationäre“ Coffee-Circus-Cafés wie die in Mosta und Marsaskala ebenso wie „ambulante“ Angebote frisch gebrühten Kaffees oder frisch gepressten Espressos. Ein Mitglied der Community nennt sein Angebot sogar Coffee Circus Ambulance. Man kann die Ambulanz wie einen Caterer buchen für alle möglichen Events, zum Beispiel bei Straßenfesten. Aus einem Subaru Van heraus werden die Gäste dann mit frischem Kaffee versorgt.

Allen gemeinsam ist der Seven Beans-Kaffee, den die Gemeinschaft aus der eigenen Rösterei bezieht und ein einheitliches Marketingformat mit einer alle Angebote präsentierenden Website. Die einzelnen Mitglieder sind zudem mit eigenen, ganz individuellen Facebook-Seiten vertreten.

Mein erster Kontakt mit dem Coffee Circus war zufällig, als ich an der Hafenpromenade von Msida auf das Coffee Circus Bike traf, eigentlich ein Dreirad. Bei einem vorzüglichen frischen Espresso aus einer leibhaftigen Espressomaschine erfuhr ich vom radelnden Barista ebenso Interessantes über Kaffee wie über kulturelle Ereignisse und empfehlenswerte Lokalitäten in Malta.