UNESCO

Die Festa Maltija ist immaterielles Kulturerbe

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Die Festa Maltija, und damit die Feste zu Ehren der Schutzheiligen der Kirchengemeinden auf Malta und Gozo, stehen ab sofort auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (ICH). Das hat der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe Anfang Dezember 2023 in Kasane, Botswana, beschlossen.

Die Festas gehören zu den jährlichen Höhepunkten im Gemeinschaftsleben der maltesischen Städte und Dörfer und den Besuchern, die zwischen Ende April und Anfang Oktober, der "Hauptsaison" für die Festas, nach Malta kommen, werden sie nicht entgehen.

Das Patronatsfest dauert in der Regel eine Woche. Höhepunkt ist die Prozession am letzten Tag, bei der eine überlebensgroße Statue der/des Schutzheiligen der Kirchengemeinde mitgeführt wird. Die Straßen, Häuser und Kirchen sind aufwendig geschmückt und illuminiert. Eine wichtige Rolle spielen die Band Clubs oder Philharmonischen Gesellschaften mit ihren Konzerten und Paraden sowie natürlich das Boden- und Höhenfeuerwerk. Und weil es, zumindest in den Städten auf Malta und Gozo mehr als eine Kirche mit jeweils einer/einem Schutzheiligen gibt, kann man das Jahr über auch mehrere Festas erleben, die mit großem Enthusiasmus und oft im (friedlichen) Wettbewerb der jeweiligen Anhänger ausgerichtet werden.

In einigen Gemeinden wird auch eine parallele Kinder-Festa veranstaltet, während der die Kinder ebenfalls eine Heiligenstatue durch den Ort tragen; natürlich hat diese eine kindergerechte Größe und ist von geringerem Gewicht.

"Trotz der zunehmenden Säkularisierung bleibt das Fest ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes in den maltesischen Gemeinden und vereint Familien, Außenstehende und lokale Gemeinschaften in einer Feier der Volksreligiosität und lokalen Identität", heißt es auf der ICH-Website der UNESCO.

Der Antrag wurde nach Angaben der maltesischen Regierung von der Malta Band Clubs Association eingereicht und von der maltesischen Kurie und den lokalen Festgemeinschaften nachdrücklich unterstützt. Das Bewerbungsverfahren wurde vom Büro für immaterielles Kulturerbe beim maltesischen Kulturdirektorat unter der Leitung von Jean Paul Baldacchino, Professor für Anthropologie an der Universität Malta, überwacht.