Fototouren

Malta mit einer Fotografin entdecken und lernen, wie man gute Fotos macht

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Dragana Rankovic hat Fotografieren zu ihrem Beruf gemacht, den besten Beruf der Welt, wie sie es selbst sagt. Sie ist in Schweden geboren und lebt seit 2013 in Malta. Ihren Enthusiasmus für die Fotografie verbirgt sie nicht und ihre Kenntnisse behält sie nicht für sich. Vielmehr lässt sie andere Menschen daran teilhaben. Bei Fototouren und Workshops, die sie in Malta organisiert und die Malta-Besucher buchen können. Ich habe mit ihr gesprochen, um mehr über ihre Arbeit zu erfahren.

Photograph Malta

Derzeit (Stand: Ende August 2017) kann man auf Photograph Malta, der Website von Dragana Rankovic diese Fototouren buchen:

  • Classic Valletta Tour
  • Valletta and 3 Cities Tour
  • Mdina Tour

Das Angebot wendet sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene.

Außerdem im Programm ist ein Beginners Workshop sowie individuell zugesschnittene Private Tours*. Das zweite Standbein sind Foto Shoots.

www.photographmalta.com

Einen Einblick in die Arbeiten der Fotografin gibt die Website

www.draganarankovic.com

Wir treffen uns auf ihren Vorschlag hin im Paparazzi, einem Restaurant-Café auf der Manoel Island (gleich hinter der kleinen Brücke rechts). Der Name des Treffpunkts amüsiert mich, denn ein Paparazzo, ein aufdringlicher Boulevardfotograf, der mit der Kamera auf Prominentenjagd geht, ist Dragana Rankovic ganz und gar nicht. Hier findet man leichter einen Parkplatz als in Valletta, begründet sie ihre Wahl. Mir gefällt das Lokal wegen seiner riesigen Terrasse und dem schönen Blick auf den Jachthafen.

Der Bogengang vor der Bibliothek. Foto: © Dragana Rankovic

Der Bogengang vor der Bibliothek. Foto: © Dragana Rankovic

Das Thema Paparazzo, so benannt nach einer Figur aus Fellinis "La Dolce Vita", ist aber ein guter Stichwortgeber für unser Gespräch. "Einige Leute trauen sich nicht, Menschen zu fotografieren", sagt sie. So eine Fotografin ist Dragana Rankovic nun auch wieder nicht. Im Gegenteil: "I'm a people photographer". Wie man denn fremde Menschen dazu bewegt, sich fotografieren zu lassen, möchte ich wissen. Vor allem, wenn man die Fotos auch anderen zeigen oder veröffentlichen will. "Ich spreche die Person an und frage sie vorher, ob ich sie fotografieren darf. Ich zeige ihnen auch die Fotos im Display und sende ihnen das Foto zu, wenn sie mir ihre E-Mail-Adresse geben". In Malta seien die Leute sehr offen, da sei es einfach.

Aber Dragana reist viel und auch in Regionen, wo die Menschen dem Fotografiert-Werden oft skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Ich sah auf ihrer Facebook-Seite beeindruckende Bilder von Menschen in Marokko, zum Beispiel. Wie stellt sie das an? Du musst geduldig sein, dir Zeit nehmen, sagt sie, erst einmal Vertrauen aufbauen, den Menschen mit Respekt begegnen und am Ende hilft auch ein Lächeln. Ob man das auf ihren Fototouren denn auch lernen kann, Menschen zu fotografieren? "Wenn die Teilnehmer das wollen", sagt sie. "Ich versuche auf die Kundenwünsche einzugehen".

Die fotogenen Seiten von Valletta und Malta entdecken

Das auf ihrer Website Photograph Malta präsentierte Angebot ist bereits so konzipiert, dass es unterschiedlichen Interessen und dem unterschiedlichen Kenntnisstand gerecht wird. Gruppentouren mit maximal vier Teilnehmern, Workshops mit maximal zwei Teilnehmern und Private Tours für ein bis zwei Teilnehmer.

Der Fotospaziergang durch Valletta ist so etwas wie das Basisangebot, "Classic Valletta Tour" genannt (laut Website 69 Euro pro Person). Nicht mehr als vier Teilnehmer selbst für diese Tour. Sie dauert drei Stunden, und weil das Licht um diese Zeit für interessante Fotos ideal ist, trifft man sich drei Stunden vor Sonnenuntergang. Zwar auf dem St George's Square, das ist der Platz mitten in Valletta vor dem Großmeisterpalast. Aber die Gruppe wird dort nicht lange verweilen. Denn das Valletta von Dragana Jankovic ist weniger die große Republic Street mit den wie an einer Perlenkette aufgereihten Sehenswürdigkeiten. „Wir machen keine Innenbesichtigungen“. Draganas fotogenes Valletta, das sind die schmalen Seitenstraßen, das ist auch der untere Teil der Stadt. Szenen, die einem vielleicht verborgen geblieben wären, kann man so mit den Augen einer Fotografin entdecken.

Barschild aus den alten Tagen der Strait Street. Foto: © Dragana Rankovic

Barschild aus den alten Tagen der Strait Street. Foto: © Dragana Rankovic

Ich muss an eine schöne Beschreibung für die schachbrettartige Stadtplanung von Maltas Hauptstadt denken, die ich in einem Reisebericht in der "Welt" gelesen habe: „Wer sich in Valletta verläuft, der verläuft sich auch in einer Telefonzelle“. Auf ihrer Tour empfindet das die Gruppe oft anders. Dann sind die Teilnehmer verwundert, wo sie am Ende des Spaziergangs wieder herauskommen. "Wir gehen eine Art Zickzack". Die Classic Tour ist für jeden Kameratyp geeignet und für Anfänger ebenso wie für Fortgeschrittene.

Am Anfang jeder Tour fordert Dragana die Teilnehmer dazu auf, die Automatik abzustellen (soweit die Kamera das zulässt). Dann lernt man Fotografieren am besten. Überhaupt: Leuten etwas beizubringen, das ist eine Leidenschaft von Dragana. "I like to teach" sagt sie, die sich das Fotografieren selbst beigebracht hat, mit allen (anfänglichen) Trials und Errors, die autodidaktisches Lernen mit sich bringt.

Neben diesem Basisangebot hat Dragana für fast jeden Anspruch etwas im Programm. Etwa die vierstündige Tour "Valletta and 3 Cities" (89 Euro) Sie startet in der Hauptstadt, später geht es mit der Fähre rüber nach Bormla, und natürlich steht Vittoriosa (Birgu) auf dem Programm. Ich glaube, diese Kombination wäre etwas für mich.

Mit "Classic Valletta" vergleichbar, weil auch auf drei Stunden angelegt, ist die "Mdina Tour" (69 Euro). Sie führt in die ganz von Mauern umschlossene ehemalige Inselhauptstadt. Fotografieren in den schmalen Gassen mit den starken Lichtkontrasten ist oft eine Herausforderung.

„The Bridge“. Foto: © Dragana Rankovic

„The Bridge“. Foto: © Dragana Rankovic

Der "Beginners Workshop" (maximal zwei Teilnehmer, vier Stunden Dauer, 89 Euro) ist eine Art Crashkurs in Fotografie. Hier kann Dragana ihr Faible für das Vermitteln von Kenntnissen wohl am besten ausleben. Auf der Website werden dazu auch konkrete Lernziele genannt, z. B. Belichtung, Tiefenschärfe oder die am goldenen Schnitt angelehnte Drittel-Regel. Auch beim Workshop ist man unterwegs. Kein trockenes Schulbankdrücken. „Please bring comfortable walking shoes, your camera equipment and a smile and we will handle the rest“, heißt es auf der Website. Das verspricht kurzweiliges Lernen. Bei den Gruppentouren und dem Workshop gibt es für Freund oder Partner 50 % Rabatt. Darüber hinaus werden ganz individuell zugeschnittene Private Tours angeboten (mehr dazu auf der Website).

Kommunikationssprache bei den Touren und Workshops ist Englisch. Ich kann mir vorstellen, ohne darüber mit Dragana gesprochen zu haben, dass es hilfreich ist, sich ein paar technische Fachbegriffe rund um die Kamera auf Englisch anzueignen (oder auf einen Notizzettel zu schreiben). Die vielen Sprachversionen die man zu jeder deutschen Gebrauchsanweisung beim Kauf einer Kamera ungefragt dazu erhält, könnten sich hier endlich mal als nützlich erweisen.

Als alle Fragen geklärt sind, verabschiedet sich Dragana: "Ich muss zu einem Fotoshooting". Das ist das zweite Standbein der Fotografin. Auftragsarbeiten zu Themen wie Mode, Food, Events, aber auch Hochzeiten und Familienereignisse und Fotos für das Personal Branding. Bevor wir uns verabschieden, lasse ich mir noch ihre ganz persönlichen Tipps geben für Valletta-Besucher.

Das Valletta von Dragana Rankovic

Ich habe mir diese Tipps notiert:

Abends ausgehen:

Yard 32 - Gin & Tapas Bar
32 Strait Street

(Schon besucht! Lohnt sich).

Trabuxu Wine Bar 2 Strait Street

[Mehr über am Abend ausgehen in Valletta]({<ref "/essentrinken/Nacht-in-Valletta">})

Das unbekannte Valletta:

Die Bootshäuser am Grand Harbour außerhalb der Bastionen unweit der Breakwater Bridge (Da sind wir auch schon entlang gelaufen)

Das Event

Birgufest (in Birgu/Vittoriosa)
In diesem Jahr
12. bis 14. Oktober 2018
(Eine Art Notte Bianca wie die in Valletta, aber viel intimer und sehr romantisch. Birgu im Schein von Tausenden von Kerzen).

Mehr über Birgu (Vittoriosa)